Bild von Pixaby

⚠️ Hier ein paar der häufigsten Warnzeichen. Wichtig: Sie wirken besonders destruktiv, wenn sie ständig vorkommen und nicht hinterfragt oder verändert werden.

🔴 Gaslighting: du wirst so manipuliert, dass du deinen eigenen Wahrnehmungen nicht mehr traust.

„Das hab ich nie gesagt.“ – „Du bildest dir das ein.“

🔴 Abwertungen: Deine Gedanken, Gefühle oder Bedürfnisse werden regelmäßig lächerlich gemacht oder kritisiert.

„Jetzt heul nicht rum.“ – „Du übertreibst total.“

🔴 Kontrolle & Eifersucht: Du musst dich rechtfertigen, erklären oder bist ständig misstrauischer Kontrolle ausgesetzt.

„Warum warst du online und hast mir nicht geschrieben?“ – „Ich will nicht, dass du dich mit XY triffst.“

🔴 Liebesentzug & Schweigen: Nach einem Konflikt wirst du ignoriert oder mit emotionaler Kälte bestraft.

Kein Wort mehr. Kein Blick. Tagelang Stille.

🔴 Wechsel aus Nähe und Distanz: Die Beziehung fühlt sich an wie eine Achterbahn. Heute liebevoll, morgen eiskalt. Du weißt nie, woran du bist.

„Ich liebe dich über alles.“ – einen Tag später: „Ich weiß nicht, ob das überhaupt Sinn hat.“

🔴 Schuldumkehr: Du wirst für alles verantwortlich gemacht – auch für das destruktive Verhalten deines Gegenübers.

„Wegen dir raste ich so aus!“ – „Du hast mich dazu gebracht!“

🔴 Isolierung: Du verlierst nach und nach den Kontakt zu Freund:innen, Familie oder deinem eigenen Gefühl von Identität.

„Die anderen reden dir nur Mist ein.“ – „Ich bin der Einzige, der dich wirklich kennt.“

Und was ist dann „normal“?

Natürlich gibt es auch in stabilen Beziehungen Streit, schwierige Phasen oder Unsicherheiten. Das heißt nicht automatisch: toxisch. Hier ein paar grüne Anzeichen für gesunde Muster:

🟢 Gefühle dürfen da sein – auch unangenehme. Und man spricht irgendwann (vielleicht nicht sofort) darüber.
🟢 Konflikte werden gelöst, nicht einfach weggeschoben oder ausgesessen.
🟢 Grenzen werden respektiert – auch wenn es mal holpert.
🟢 Beide übernehmen Verantwortung – nicht einer immer für alles.
🟢 Es gibt Bewegung. Auch wenn man sich festgefahren fühlt, ist Veränderung möglich – wenn beide wollen.
🟢 Du darfst du selbst sein – auch mit Schwächen, Ängsten, mit Freude und Bedürftigkeit.

💬 Reflexionsfragen: Könnte ich betroffen sein?

  • Fühle ich mich in der Beziehung meist gestärkt oder geschwächt?
  • Habe ich das Gefühl, „verkehrt“ zu sein oder mich ständig anpassen zu müssen?
  • Gibt es Raum für meine Gefühle, Gedanken, Grenzen?
  • Werden Konflikte irgendwann konstruktiv gelöst – oder bleiben sie wie offene Wunden zurück?
  • Gibt es Bewegung – oder dreht sich alles immer wieder im Kreis?

Wenn du bei diesen Fragen spürst, dass du dich dauerhaft klein, unsicher oder erschöpft fühlst, dann lohnt es sich, genauer hinzusehen. Und vielleicht ist dieser Blog der erste Schritt, mehr Klarheit zu gewinnen.

Den nächsten Teil widme ich der Entstehung von toxischen Beziehungen!